ARTIKEL/TESTS / Crucial T710 SSD mit 2 TB im Test

Technische Daten

Die T710 SSD-Familie basiert auf PCI Express der 5. Generation und auf einem Silicon Motion SM2508 mit 8 Kanälen. Selbstverständlich stammt der Flashspeicher aus den eigenen Reihen: Der Micron G9 NAND-Flash erlaubt Geschwindigkeiten von bis zu 3.600 MT/s und basiert auf TLC-Technologie mit 276 Layern, auch als B68S bekannt. Externer DRAM-Puffer ist mit insgesamt 2 GB vorhanden und stammt ebenfalls von Micron. Microsoft DirectStorage, was insbesondere bei modernen Spielen die Ladezeiten verkürzen und die CPU-Last reduzieren kann, gehört mit zum Featureset der Laufwerke. Ein wesentlicher Vorteil der T710 ist ihr im Vergleich zu vorherigen Gen5-Laufwerken um ca. 25 % reduzierter Stromverbrauch (Herstellerangabe). Dadurch wird die Wärmeentwicklung verringert und die Akkulaufzeit bei mobilen Geräten verbessert. Die SSD ist einseitig bestückt, was sie besonders geeignet für den Einsatz in Laptops und kompakten Systemen macht. Sie ist auch kompatibel zur PlayStation 5 (nur Version mit Kühlkörper).

Die Laufwerke der Serie bieten hohe Geschwindigkeiten bei sequenziellem Lesen und Schreiben von bis zu 14.900 MB/s (lesend) bzw. 13.800 MB/s (schreibend) ‒ wie üblich modellabhängig, siehe Abschnitt weiter unten. Die hier und heute im Test befindliche 2-TB-Version erreicht diese Maximalwerte. Die IOPS für 4K lesen/schreiben gibt der Hersteller offiziell mit 2,2 Millionen IOPS (Lesen) bzw. 2,3 Millionen IOPS (Schreiben) an, was aber ebenfalls wieder abhängig vom Modell ist. Der verbaute SM-Controller bietet ein PCI Express 5.0 x4 Interface und unterstützt NVMe 2.0. Zusätzlich wird der Controller durch 256 Bit AES-Verschlüsselung sowie TCG Opal 2.01 ergänzt.

Die Verpackung der T710.

Die Verpackung der T710.

Das Typenschild auf der Unterseite.

Das Typenschild auf der Unterseite.

Unser Testmuster ohne Kühlkörper.

Unser Testmuster ohne Kühlkörper.

TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht.

Dass ein entsprechendes System zum Einsatz kommt, ist bei TLC-SSDs obligatorisch. Details zur Funktionsweise auf der Crucial-SSD werden nicht benannt, aber dafür haben wir den Praxistest unternommen. Während unserer Tests zum Thema Caching (SsdSlowMark) konnten wir beim Beschreiben der ersten 450 GB (Umfang unserer Caching-Messung) einen größeren Einbruch der Performance bei ca. 290 GB Füllstand verzeichnen. Mit rund 1,2 GB/s ist die Geschwindigkeit dann reduziert, aber immer noch auf ordentlichem Niveau.

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum gibt der Hersteller für unser 2-TB-Sample genau 1.200 TBW (Total Bytes Written) bzw. rund 657 GB/Tag oder etwa 0,33 DWPD (Drive Writes Per Day) bei einer Garantiezeit von fünf Jahren an. Die Haltbarkeit skaliert abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle unten). Die Garantiezeit ist entsprechend verkürzt, wenn die maximale Schreiblast vor Ablauf der fünf Jahre erreicht wird, was heutzutage eine gewöhnliche Regelung bei Flash-basierten Speichermedien ist.

Total Bytes Written (TBW), Herstellerangabe
Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD, 2 TB (M.2)
3.600
Seagate FireCuda 530 SSD, 2 TB (M.2)
2.550
Seagate FireCuda 530R SSD, 2 TB (M.2)
2.400
Samsung SSD 9100 PRO, 4 TB (M.2)
2.400
Seagate FireCuda 540, 2 TB (M.2)
2.000
Kingston FURY Renegade SSD, 2 TB (M.2)
2.000
Kingston FURY Renegade G5 SSD, 2 TB (M.2)
2.000
TEAMGROUP MP44, 1 TB (M.2)
 
1.450
Seagate IronWolf 125 NAS SSD, 1 TB (SATA)
 
1.400
Lexar Professional NM1090 SSD, 2 TB (M.2)
 
1.400
GOODRAM IRDM PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
1.400
Samsung SSD 980 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.300
Western Digital WD_BLACK SN770M, 2 TB (M.2 2230)
 
1.200
Western Digital WD Blue SN5000, 4 TB (M.2)
 
1.200
TEAMGROUP T-FORCE Z540, 2 TB (M.2)
 
1.200
Samsung SSD 990 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.200
KIOXIA EXCERIA PLUS G3 SSD, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial T710 SSD, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial T700, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial T500, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial P510 SSD, 1 TB (M.2)
 
1.200
Crucial MX500, 4 TB (SATA)
 
1.000
Seagate IronWolf 510, 480 GB (M.2)
 
875
KIOXIA EXCERIA PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
800
PNY XLR8 CS3150, 1 TB (M.2)
 
700
Western Digital WD_BLACK SN770, 1 TB (M.2)
 
600
Western Digital WD_BLACK AN1500, 2 TB (PCIe 3.0 x8)
 
600
Western Digital WD Blue SN580, 1 TB (M.2)
 
600
Seagate FireCuda 520N SSD, 1 TB (M.2 2230)
 
600
Samsung OEM Client SSD PM9A1, 2 TB (M.2)
 
600
KIOXIA XG8 Client SSD, 1 TB (M.2)
 
600
Crucial T700, 1 TB (M.2)
 
600
Verbatim Vi7000G PCIe NVMe SSD, 1 TB (M.2)
 
500
TEAMGROUP T-FORCE Z44A7, 1 TB (M.2)
 
500
Crucial P310 SSD, 2 TB (M.2)
 
440
Crucial P5 Plus SSD, 500 GB (M.2)
 
300
Crucial P3 SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Crucial P3 Plus SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Angaben in Terabytes (mehr ist besser)

Mit dem Crucial Storage Executive bietet der Hersteller ein Tool für zusätzliche Berichte und Hilfsprogramme zur Diagnose von Problemen mit Crucial Solid State Drives an. Dazu gehören die einfache Anzeige von Laufwerksattributen und die Aktualisierung der Firmware, die Aktivierung von „Momentum Cache“ und vieles mehr.

Modelle und Preise

Die T710 bietet Crucial aktuell in lediglich drei Ausführungen, wahlweise mit 1, 2 oder 4 TB Speicherplatz an. Außerdem hat man als Nutzer die Wahl zwischen der Variante mit vormontiertem Kühlkörper oder ohne. Die Modelle der T710-Serie (ohne Kühlkörper) wechseln derzeit ab 190 Euro, 250 Euro bzw. 500 Euro den Besitzer. Die Varianten mit Kühlkörper werden derzeit noch nicht gelistet, liegen laut Hersteller aber jeweils ca. 20 Euro im Preis höher.

Beim Kauf sollte man aber auch auf die technischen Daten achten, denn besonders das 1-TB-Modell fällt etwas in der Leistung ab. Die unten folgende Tabelle mit allen Modellen der Familie verdeutlicht noch einmal die wesentlichen Unterschiede in den relevanten technischen Eckdaten.

Modell Rand. 4K Read Rand. 4K Write Seq. Read Seq. Write Haltbarkeit
4 TB 2.200k IOPS 2.300k IOPS 14.500 MB/s 13.800 MB/s 2.400 TBW
2 TB 1.200 TBW
1 TB 1.800k IOPS 2.200k IOPS 14.900 MB/s 13.700 MB/s 600 TBW
Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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